Gemeinschaftspraxis f�r Plastische Chirurgie

Dr. med. Gisbert Holle & Dr. med. Alberto Peek

Nasenkorrektur / Rhinoplastik

Für die Wirkung des menschlichen Gesichts ist die Form und Größe der Nase von zentraler Bedeutung. Insbesondere in der heutigen, medienbewussten Zeit ist sie vielen Menschen ein wichtiger Teilaspekt ihres Selbstwertgefühls geworden. Sie freuen sich über die Möglichkeit, durch geglückte Korrekturen der Nase das Gesicht zu harmonisieren und damit indirekt ihr Auftreten im Berufs- und Privatleben positiv zu beeinflussen.

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Abb.1: Aufbau der Nase

Im Einzelfall können eine schiefe Nase, ein großer Höcker, eine Einsattelung des Nasenrückens oder die Größe der Nase im Verhältnis zum übrigen Gesicht als störend empfunden werden.
Wenn das Naseninnere sehr schmal angelegt ist, meist weil die Nasenscheidewand schief steht, kann die Atmung durch die Nase beeinträchtigt sein. Auch nach Verletzungen oder Erkrankungen im Nasenbereich kann eine Nasenkorrektur zur Wiederherstellung der ursprünglichen Form wünschenswert sein.
Die Korrektur der Nasenform ist eine der am häufigsten gewünschten plastisch-chirurgischen Operationen. Im Rahmen einer Nasenkorrektur kann die Nase verkleinert, vergrößert oder begradigt werden. Auch die Form der Spitze oder die Größe der Nasenlöcher kann verändert werden. Die Möglichkeiten zur Optimierung der Nasenform sind vielfältig und müssen daher individuell angepasst werden. Sie erfordern sehr viel Erfahrung.

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Wie wird diese Operation vorgenommen?

Eine Nasenkorrektur dauert in der Regel ein bis zwei Stunden. Aufwendigere Operationen können auch längere Zeit in Anspruch nehmen. Für die Operation wird die Haut der Nase von Knorpel und Knochen gelöst, um diese in die erwünschte Form zu bringen. Die erforderlichen Veränderungen sind individuell sehr unterschiedlich. Bei einer schiefen Nase muss meist auch die Nasenscheidewand mit korrigiert werden.Häufig, wenn dies möglich ist, wählen Plastische Chirurgen den Zugang von der Innenseite aus, mit Inzisionen innerhalb der Nasenlöcher. Durch diesen Zugang entstehen keine außen sichtbaren Narben der Haut.
In anderen Fällen, besonders bei aufwändigen Operationen und sehr dünner Haut, wird eine offene Technik bevorzugt mit einem kleinen Schnitt auf dem Nasensteg, der Hautbrücke zwischen den beiden Nasenlöchern.
Schließlich wird die Haut wieder an die neu geformte Nase angelegt, die Schnitte verschlossen und ein formender Verband (Pflaster, Gips, Aluschienen) angepasst. Ein Problem bereitet dabei die dicke Haut, da sie zu wenig schrumpfen kann. Sie kann ein limitierender Faktor für eine Verkleinerung der Nase sein.
Weiche Tamponaden dienen zur Stabilisierung der Nasenscheidewand und nehmen wie kleine Schwämme abfließende Gewebesekrete auf.

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Vor der Operation

Gerade vor einem geplanten operativen Eingriff sollten Sie in möglichst guter gesundheitlicher Verfassung sein. Schränken Sie bitte Nikotin- und Alkoholkonsum auf ein Minimum ein. Nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein, besprechen Sie Ihre Einnahme mit dem Operateur.
Auf jeden Fall sollten Sie Aspirin oder ähnliche Medikamente mindestens 14 Tage vor dem Eingriff absetzen.
Es ist ratsam, für die Zeit nach der Operation ungefähr drei Wochen einzuplanen, da Sie in der ersten Zeit nach dem Eingriff körperlich noch eingeschränkt sind.

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Die Zeit nach der Operation

In den ersten Tagen nach der Operation, besonders während der ersten 48 postoperativen Stunden, treten häufig eine Schwellung der Nase, gelegentlich Schmerzen im Wundgebiet sowie vor allem, wenn eine Nase tamponiert wurde, auch dumpfe Kopfschmerzen auf. Deshalb sind Sie in Ihren normalen Aktivitäten eingeschränkt. Wenn möglich, sollten Sie die ersten Tage nach der Operation mit erhöhtem Oberkörper im Bett liegend verbringen.
Schmerzlindernde Medikamente - ggf. mit zusätzlich abschwellender Wirkung - werden Ihnen üblicherweise zur Verfügung gestellt. Um die postoperative Schwellung zu minimieren, sollten Sie sich auch an den folgenden Tagen möglichst viel Ruhe gönnen.
Eventuell entstehende Schwellungen sind häufig am 2. - 3. postoperativen Tag am größten, und nehmen danach kontinuierlich ab.
Geringe Blutungen aus der Nase in den Tagen direkt nach der Operation sind normal. Ihr Operateur wird Sie vermutlich bitten, in der ersten postoperativen Woche Schneuzen zu vermeiden, um die Heilung nicht zu beeinträchtigen.
Blutergüsse im Nasen- und Mittelgesichtsbereich vergehen im Allgemeinen 2-3 Wochen nach der Operation. Eine eventuelle
Taubheit der Haut bildet sich meist langsam wieder zurück. Nasentamponaden werden wenige Tage nach der Operation, alle Schienen und Hautnähte in einem Abstand von ca. 10-14 Tagen entfernt.
Obwohl der Operationserfolg bereits kurz nach dem Eingriff abgeschätzt werden kann, wird es Monate dauern bis das endgültige Resultat erreicht ist. Dann sind auch eventuell vorkommende minimale Gewebsschwellungen, die nur für Sie selbst und Ihren Operateur zu sehen sind, weitgehend verschwunden.
In Abhängigkeit von der körperlichen Belastung können Sie nach wenigen Tagen wieder Ihre normalen Alltagsaktivitäten aufnehmen. Sitzende Tätigkeiten können im Allgemeinen nach einer Woche wieder aufgenommen werden. Sport sowie alle anderen anstrengenden körperlichen Aktivitäten sind auch nach Absprache mit Ihrem Arzt erst nach ca. 2 - 3 Monaten wieder erlaubt.
Vermeiden Sie jedes Reiben oder Anstoßen der Nase ebenso wie
Sonnenexpositionen für etwa 8 Wochen. Reduzieren Sie, wenn möglich, auch weiterhin Nikotin- und Alkoholkonsum auf ein Minimum und vermeiden Sie Sauna- und Dampfbadbesuche für einige Monate.
Kontaktlinsen können Sie ohne weiteres direkt nach der Operation wieder tragen. Brillen sollten nach Entfernung des Nasengipses möglichst 6-8 Wochen nicht getragen werden. Um jeden Druck auf die neu geformte Nase und damit eine Beeinträchtigung des Operationsergebnisses zu vermeiden, ggf. sollte die Brille mit einem Klebeband an der Stirn fixiert werden oder eine Kunststoffschiene unter der Brille getragen werden.

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Risiken und Komplikationen

Wenn Ihre Operation von einem qualifizierten und auf diesem Gebiet erfahrenen Plastischen Chirurgen vorgenommen wird, sind Komplikationen eher selten und in der Regel kann auch ein dauerhaft gutes Ergebnis erzielt werden - es ist jedoch nicht möglich ein Operationsergebnis zu garantieren.
Infektionen des Wundgebietes sind selten und können in der Regel durch eine geeignete antibiotische Behandlung vollständig zur Abheilung gebracht werden.
Ebenso selten sind Wundheilungsstörungen, wobei meist Faktoren eine Rolle spielen, die im Gespräch vor der Operation ausführlich behandelt werden, wie z. B. die verzögerte Heilung bei Zuckerkranken, Rauchern und Patienten mit Blutgerinnungsstörungen.
Vorübergehend kann eine Taubheit im Operationsgebiet auftreten, die infolge der Durchtrennung feiner Nervenäste entsteht. Im Lauf der Zeit tritt meist abhängig von der Nervenversorgung eine weitgehende Wiederherstellung der Sensibilität ein, sicher ist dies jedoch keinesfalls. So kann auch auf Dauer meist die Nasenspitze eine verminderte Gefühlsempfindlichkeit haben.
Durch einen verstärkten Narbenzug kann die Nasenspitze absinken und ein ungünstiges Profil zur Folge haben.
Nach Abschwellen können Unregelmäßigkeiten sichtbar werden, die zunächst durch die Schwellung kaschiert wurden.
Insgesamt gesehen ist die Nasenkorrektur eine komplikationsarme Operation, allerdings wird nicht immer das gewünschte Ergebnis erreicht.

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Ergebnis

Gute Voraussetzung für ein gelungenes Ergebnis haben Personen mit einem insgesamt harmonischen Gesicht und einer mitteldicken Haut, deren Nase durch eine klar definierte Operation dem übrigen Gesicht angepasst werden kann. Eine erhebliche Veränderung der Nase ist möglich, sollte jedoch immer im Hinblick auf eine resultierende Balance der Gesichtszüge vorgenommen werden. Es sollte immer darauf geachtet werden, dass sich der individuelle Typ durch die Nasenkorrektur nicht verändert.
Jugendliche mit dem Wunsch einer Nasenkorrektur sollten möglichst das Ende des pubertären Wachstumsschubes abwarten, was bei Mädchen allgemein mit 14 - 15 Jahren, bei Jungen etwas später erreicht wird. Bei Jugendlichen sollte die Operation selbstverständlich besonders eingehend diskutiert werden, um eine reife Entscheidung für die Operation zu ermöglichen und dadurch auch zu einem letztendlich zufriedenstellenden Ergebnis zu gelangen.
Bei der Wiederherstellung der Nasenform nach Erkrankung oder Verletzung ist das Operationsergebnis naturgemäß sehr vom Ausgangsbefund abhängig. Bei Defektzuständen der Nase kann durch den Einsatz von Implantaten aus körpereigenem Material (Knorpel aus der Nase, vom Ohr oder aus der Rippe) meist ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden.

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