Gemeinschaftspraxis f�r Plastische Chirurgie

Dr. med. Gisbert Holle & Dr. med. Alberto Peek

Bauchdeckenstraffung - Abdominoplastik

Die schlanke Körpermitte ist ein zentraler Faktor in der Gesamterscheinung einer Persönlichkeit. Insbesondere in der heutigen medienbeeinflussten und körperbewussten Zeit sind die straffe Bauch- und Taillenregion ein wichtiger Teilaspekt der Erscheinung von Frauen wie Männern mit Auswirkungen auf das Auftreten im Berufs- und Privatleben.

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Häufig sind Frauen nach einer oder mehreren Geburten oder Patienten nach deutlicher Gewichtsreduktion mit ihrer Bauchdecke unzufrieden. Durch die starke, länger bestehende Ausdehnung der Bauchdecke ist die Muskulatur erschlafft, insbesondere kann auch trotz intensiven Trainings ein Auseinanderweichen der geraden Bauchmuskeln bestehen bleiben (sog. Rektusdiastase). Die Haut wurde zusammen mit dem Unterhautgewebe so sehr gedehnt, dass nach der Geburt bzw. der Gewichtsabnahme ein schlaffer, grob gefältelter Bauch bleibt.

 

Die Veränderungen der Haut und Unterhaut-Gewebe über den Muskeln der Bauchdecke lässt sich durch Training, Massage oder Ähnliches oft nur bedingt beeinflussen, da es in vielen Fällen bereits zur Zerreißung von wichtigen Haltestrukturen im Unterhaut-Gewebe und zur Entstehung von sog. Schwangerschaftsstreifen in der Haut gekommen ist. Besonders nach einer positiven Lebensumstellung mit Gewichtsabnahme und regelmäßigem körperlichen Training kann eine straffere Bauchdecke für das subjektive Empfinden einer nunmehr schlanken, trainierten Person sehr erwünscht sein.

 

Hier steht mit der Bauchdeckenstraffung eine gute Möglichkeit zur Verfügung, die als unschön empfundene Bauchregion zu optimieren. Die Bauchdeckenstraffung umfasst eine Entfernung größerer Fettdepots und erschlafften Gewebes aus der gesamten vorderen Bauchregion. Darüber hinaus kann bei der Operation die Muskulatur der Bauchwand gestrafft werden. Die Bauchdeckenstraffung kann das Aussehen eines vorgewölbten Bauches deutlich verbessern. Selbstverständlich ist das Ergebnis der Bauchdeckenstraffung vom individuellen Zustand der Haut, des Unterhaut-Gewebes und der Muskulatur abhängig.

 

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Operationsverfahren

Die Dauer der Bauchdeckenstraffung beträgt in der Regel 1,5 bis 3 Stunden, abhängig vom Ausmaß des Eingriffes. Welches individuelle Ausmaß Ihre Bauchdeckenstraffung annimmt, hängt von Ihren anatomischen Voraussetzungen und Ihren Vorstellungen sowie den Empfehlungen Ihres Operateurs ab.

 

Zu Beginn wird ein langer Hautschnitt gesetzt, der, knapp oberhalb der Schambehaarung verlaufend, vom einen zum anderen Beckenknochen reicht. Zusätzlich wird der Nabel mit einem kleinen kreisrunden Schnitt vom umliegenden Gewebe befreit.

Bei der partiellen Bauchdeckenstraffung ist der Schnitt wesentlich kleiner und man kann eventuell sogar auf die Umschneidung des Nabels verzichten. Dies kann jedoch zur Verziehung des Nabels in Richtung der Gewebsstraffung führen.

 

Daraufhin wird ein großes Hautareal von der Bauchwand bis oben an die Rippen abgehoben, um die Bauchmuskulatur freizulegen. Die geraden Bauchmuskeln werden in der Mitte angenähert, gestrafft und in der neuen Position befestigt. Damit wird eine festere Bauchwand mit Verschmälerung der Taille erreicht.

 

Das mobilisierte Hautareal wird anschließend nach unten gezogen. Überschüssige Haut wird entfernt. Der nunmehr verdeckte Nabel erhält ein neues kleines Loch und wird festgenäht. Über dünne Drainageschläuche können in der ersten postoperativen Phase (12 bis 24 Stunden) Blut und Wundsekret abfließen. Schließlich werden die Inzisionen wieder verschlossen und ein Wundverband angelegt. Für die partielle Bauchdeckenstraffung wird die Haut nur zwischen Nabel und der Inzisionslinie gestrafft. Dieses Hautareal wird nach unten gezogen, um die überschüssige Haut zu entfernen, und daraufhin wieder eingenäht.

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mögliche Risiken

Wird die Bauchdeckenstraffung von erfahrenen plastischen Chirurgen vorgenommen, sind Komplikationen selten und in der Regel für ein dauerhaft gutes Ergebnis unbedeutend. Überwiegend sind gute Ergebnisse zu erwarten. Dennoch gibt es bei jeder Operation allgemeine Risiken, die durch die Operation selbst bedingt sind, und spezifische Komplikationen, die mit der Eigenheit des Eingriffs verbunden sind.

 

Wie bei jeder Operation können nach einer Bauchdeckenstraffung Blutergüsse und Schwellungen auftreten, die in der Regel von selbst abheilen. Eine chirurgische Nachblutung mit erheblicher Schwellung und Schmerzen, eine sehr seltene Komplikation, muss operativ behoben werden. Infektionen des Wundgebietes sind sehr selten und können in der Regel durch eine geeignete Antibiotikatherapie vollständig zur Abheilung gebracht werden.

 

Ebenso selten sind Wundheilungsstörungen, wobei meist Faktoren eine Rolle spielen, die im Gespräch vor der Operation ausführlich behandelt werden, wie beispielsweise die verzögerte Heilung bei Zuckerkranken, Rauchern und Patienten mit Blutgerinnungsstörungen. Bei der Entstehung unschöner Narben nach einer Wundheilungsstörung kann im Einzelfall eine operative Narbenkorrektur erforderlich werden.

 

Bei allen Operationen besteht ein leicht erhöhtes Risiko der Entstehung von tiefen Beinvenenthrombosen. Diese Gefahr kann durch frühe Mobilisation nach der Operation sowie der Gabe von Heparin oder ähnlichen Medikamenten minimiert werden. Insgesamt gesehen ist die Bauchdeckenstraffung eine komplikationsarme Operation mit einem hohen Grad an Effizienz und Sicherheit.

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postoperativer Verlauf

In den ersten Tagen nach der Bauchdeckenstraffung werden Sie im Wundgebiet Schmerzen verspüren. Dadurch sind Sie in Ihren normalen Bewegungen eingeschränkt. Schmerzlindernde Medikamente werden Ihnen üblicherweise zur Verfügung gestellt.

 

Die während der Operation eingelegten Drainagen werden in der Regel am ersten Tag nach der Operation entfernt. Der Verband wird in den nächsten Tagen abgenommen.

 

Sie sollten sich in den ersten Tagen nach der Operation möglichst viel Ruhe gönnen, um die Schwellung zu minimieren. Eventuell entstandene Schwellungen, Blutergüsse und ggf. eine Taubheit der Haut bilden sich in den Wochen nach der Operation in der Regel vollkommen zurück.

 

Zunächst ist die Hautnarbe gerötet und fest; nach Ablauf von einigen Monaten wird die Narbe blasser und verstreicht mit der Umgebung. Narbenpflege durch geeignete Salben und Cremes kann ab der dritten Woche nach der Operation begonnen werden. Sonnenexposition der Narbe ist in den ersten 6 Monaten zu vermeiden (geeignete Kleidung, Pflaster).

 

In Abhängigkeit von der körperlichen Belastung können Sie nach wenigen Tagen wieder Ihre normalen Alltagsaktivitäten aufnehmen. Trotzdem sollten Sie in der ersten Woche nach der Operation eine Ruhephase einplanen.

 

Sport ist nach Absprache mit Ihrem Arzt wieder nach etwa 6-8 Wochen erlaubt. Reduzieren Sie auch postoperativ Ihren Nikotin- und Alkoholkonsum auf ein Minimum und vermeiden Sie Sauna- und Dampfbadbesuche für einige Monate.

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